Scoperty

Scoperty zeigt: So viel kostet das Haus vom Nachbarn

Update: Das Startup Scoperty gibt es nicht mehr.

Eine Deutschlandkarte, auf der alle Häuser zu sehen sind, inkl. Preisschild was diese kosten? Was nach Zukunftsmusik und in Sachen Datenschutz erstmal seltsam klingt, setzt das Startup www.scoperty.de gerade um. Ob Baden-Württemberg oder Sachsen, von Aalen bis Zwickau zeigt das Portal Objektdaten und Schätzwerte zu mehr als 35 Mio. Wohnimmobilien in Deutschland.

Ziel ist mehr Transparenz im Immobilienmarkt: „Indem wir die Informationen allen gleichermaßen bereitstellen, können wir erstmals den tatsächlichen Immobilienmarkt in seiner ganzen Größe und Vielfalt sichtbar machen. Bisherige Portale bilden mit ihren Inseraten nur 1 Prozent und damit einen Bruchteil des Marktes für Wohnimmobilien ab“, sagt Dr. Michael Kasch, Gründer und Geschäftsführer der Scoperty GmbH.


Dr. Michael Kasch | Copyright Quirin Leppert

Das Startup kombiniert Online-Straßenansichten von Objekten und ihren Fassaden mit Schätzwertdaten, die auf Grundlage von Algorithmen bestimmt und durch Nutzer verfeinert werden können. „So wie Wikipedia von der Veröffentlichung und Mithilfe der Community Wissen neu zugänglich gemacht hat, werden wir mit unserem Angebot den Immobilienmarkt völlig neu darstellen“, sagt Kasch nach einer erfolgreichen einjährigen Testphase in den fünf Großstädten München, Frankfurt am Main, Hamburg, Berlin, Köln und in der Metropolregion Nürnberg. Der neue Online-Marktplatz ist seit dem 23. November 2020 überall verfügbar. Vor dem Start hatte Scoperty im Oktober seine zweite Finanzierungsrunde mit der niederländischen Großbank ING und Sprengnetter erfolgreich abgeschlossen.

Ein Markt kommt in Bewegung

Was kostet in etwa das pittoreske Häuschen am Stadtrand? Was die Altbauwohnung im Szenekiez? Was das Mehrfamilienhaus auf dem Land? Erstmals veröffentlicht ein Unternehmen in Deutschland Schätzwertspannen für nahezu alle Wohnimmobilien. Dabei spielt es keine Rolle, ob ein Objekt zum Verkauf steht oder nicht. Das Angebot soll dabei weniger die Neugier befriedigen, was das Haus des Nachbarn oder des Chefs theoretisch kosten würde. Scoperty will mit der Veröffentlichung der Informationen vor allem praktisch den vielerorts festgefahrenen Markt in Bewegung bringen.

„Wir glauben fest daran, den Immobilienmarkt mit unserem Service transparenter und agiler zu machen. Unsere Testphase hat gezeigt, dass es ein Bedürfnis für einen neuartigen digitalen Immobilienmarktplatz wie Scoperty gibt. Eigentümer können erstmals ohne Zutun den aktuellen Marktwert ihres Wohneigentums erfahren und ein reales Marktinteresse testen – ohne in einen verbindlicheren Kaufprozess einsteigen zu müssen und ohne Geld zu investieren. Interessenten sehen zudem erstmals den gesamten Markt und nicht nur klassische Verkaufsangebote, die oft nur einen Bruchteil des Marktes darstellen“, sagt Dr. Michael Kasch.

Künstliche Intelligenz errechnet den Preis

Durch Scoperty entsteht erstmals eine Art Vormarkt für Immobilien, der den nahezu gesamten realen Markt mit Hilfe von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz digital abbildet. Der Service richtet sich gleichermaßen an Immobilieneigentümer, Kaufinteressenten sowie professionelle Immobilienmakler.

Eigentümer erhalten kostenfrei Informationen zu ihren Immobilien und dem Umfeld. Das trifft angesichts der seit fast zehn Jahren steigenden Immobilienpreise offenbar einen Nerv der Zeit. Laut der Studie will die Mehrheit der deutschen Eigentümer (60 Prozent) wissen, wie der aktuelle Wert ihrer Immobilie eingeschätzt wird.

Eingebaut wurde zudem die Möglichkeit, die Attraktivität und die Nachfrage der eigenen Immobilie einmal zu testen. Mit der Funktion „Offen für Gebote“ können sich Immobilienbesitzer von eingehenden Kaufangeboten überzeugen zu lassen. Potenziellen Käufern hilft Scoperty beim Eigentumserwerb. Den Kaufinteressenten werden ebenfalls wichtige Informationen zu Umfeld und Lage kostenfrei zur Verfügung gestellt. Besonders an dem Service ist, dass Interessenten Zugang zu Immobilien erhalten, die ausschließlich auf Scoperty zu finden sind . Zusätzlich können sie für Immobilien, die offiziell nicht zum Verkauf stehen, proaktiv Angebote unterbreiten.

Diese Bundesländer zeigt Scoperty

Die Scoperty-Datenbank deckt alle deutschen Bundesländer ab. Somit können Immobilienpreise aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen, Saarland, Berlin, Brandenburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachen, Sachsen-Anhalt, Bremen, Baden-Württemberg und Hamburg über das Tool abgerufen werden.

Scoperty Kritik

Die Rückmeldungen zu diesem Artikel lassen auch eine Kritik am Geschäftsmodell von Scoperty erahnen. So reichen die Kommentare von „die Preise sind realitätsfremd“ bis hin zu recht klaren Ansagen, dass die eigene Immobilie doch bitte aus dem Portal entfernt werden solle. Diese Scoperty Kritik ist bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehbar, wobei jeder die Löschung seiner Immobilie auf der Seite beantragen kann. Wie das geht, erfahrt ihr im nächsten Absatz.

Scoperty Widerspruch

Nicht jeder ist vielleicht mit der Preisschätzung seiner Immobilien einverstanden. Daher hat Scoperty in der Fußzeile der Webseite den Menüpunkt „Widerspruch“ eingebaut. Dort kann man nach Angabe des Unternehmens seine Immobilie auf Scoperty löschen lassen.

Direktlinks zu den wichtigsten Städten

Hier gelangt ihr direkt zu den Karten ausgesuchter Scoperty Städte und Bundesländer:

Scoperty Berlin

Scoperty Brandenburg

Scoperty Hamburg

Scoperty München

weitere folgen…

Fazit

Auch wenn das Thema in Sachen Datenschutz nicht unumstritten sein dürfte: Aus unserer Sicht zumindest ein Startup, das man im Auge behalten sollte, wenn man mit dem Thema Immobilien zu tun hat.

    1. In meiner Gemeinde sind einige Häuser viel zu hoch angesetzt. Andere viel zu niedrig. Das passt nicht. An sich ist es aber eine gute Idee (weenn es denn funktioniert).

      1. Wie Teuer oder nicht Teuer eine Immobilie verkauft wird ,Entscheidet doch der Verkäufer bzw. der Käufer. Was ist den hier nicht in Ordnung das der Nachbar entscheidet für wieviel das Haus oder Grundstück nebenan kostet?

    2. Toller Service aber gemessen an der Schätzung meines Objektes und dem kürzlich verkauften Haus des Nachbars muss ich davon ausgehen das der Algorithmus nicht richtig greift.
      Nachbar hat das Haus für 1.2Mio verkauft geschätzt wird es mit 560-700k.

      Für den Schätzpreis meines Eigenheimes bekommt man im Ort nicht mal das Grundstück.

      Des Weiteren wird es mit Bj. 1975 geschätzt richtig ist 2011
      Wohnfläche um 20% verschätzt.

      Potenzielle Käufer wird es freuen den Verkäufer weniger.

      1. Eigentlich kannst du die Daten deiner Immobilie wie Wohnfläche und Baujahr etc. selber eingeben. Ich hab das bei meiner gemacht und es kommt ein vernünftiger Preis raus. Ich hab bei meiner Bank gegengefragt, wie sie die Wohnung einschätzen und sie hatten nur einen gering höheren Betrag in ihrem System.

      2. Nichts dagegen, wenn ein Besitzer spaßeshalber den Marktwert seiner Immobilie testen lassen will.
        Aber:
        Sehr wohl was dagegen, wenn ungefragt Mondpreise angegeben werden, wo weder Grundstückgröße, Wohnfläche und Baujahr stimmen.
        Wie komme ich, der kein Interesse am Verkauf hat, dazu, dem Startup Schützenhilfe zu leisten??
        Eine Frechheit sonder gleichen!!

  1. Die angezeigten Preise sind leider sehr realitätsfremd. Hier muss nachgebessert werden. Neubauten werden im Vergleich zu Altbauten nicht richtig bewertet. Zudem werden sanierungsbedürftige Altbauten viel zu hoch bepreist. Schöne Idee mit Potential.

  2. Abgesehen von den sehr realitätsfernen Schätzungen finde ich es aus Datenschutzgründen eine Frechheit, eine Immobilienbewertung ohne Einwilligung des Eigentümers zu veröffentlichen!Das sollte einmal der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung prüfen.

  3. Ich kann mich der Meinung von H. Tretscher nur anschließen! Was da ohne Einverständnis der Betroffenen veröffentlicht wird, ist unfassbar und ausserdem unrealistisch.
    Gute Nacht, Datenschutz!

  4. Wiedermal „alternative Fakten“ – erinnert mich an Bad Banks,
    und scheint wohl a la Mr.Trump perfekt in die heutige Zeit zu
    passen. Die Kunden sollen „kostenfrei“ mit sensiblen Daten
    ihren Immobilienwert anpassen und die StartUpper lassen sich
    von Sprengnetter und der ING den verfrühten Ruhestand versüssen.
    Tolle Idee für die vernebelte Masse.
    Ein korrektes Immo-Gutachten erfüllt seinen Zweck wohl eher!
    Schon die Grundlagen-Werte der Schätzungen sind reinste
    Spekulationen und die Datenschutz-Richtlinien müssen somit zwangsläufig unterlaufen werden, damit der Algorithmus überhaupt was zu berechnen hat – Let`s Fake Us – TOLL !

    1. Wenn Annahmen falsch sind steht es jedem frei das zu korrigieren. Wenn jemand nicht einverstanden ist kann er widersprechen .
      Datenschutz sehe ich nicht gefährdet, da die Angaben vollkommen aus der Luft gegriffen ohne Bezug zur realen Immobilie sind.

      1. Nach Ihrer Theorie kann ich dann völlig aus der Luft gegriffen und ohne Bezug zur Realität ins Netz stellen, dass Sie ein Betrüger, Bankräuber oder noch Schlimmeres sind. Sie können den Behauptungen dann ja widersprechen. Für mich unfassbar, wie unser Datenschutz funktioniert.

  5. Im Saarland sagen wir zu einem KI-Werk von Forwellern „Geh fott!

    Woher will denn KI wissen, was in unserem Haus an NI drin steckt. Und das schon seit fast 40 Joor. Garnix wisst ihr Dummbeidel.

    Es müsste schon auffallen, daß ein Haus garkänen Kamein hat. Und dann lesen, was auf dem Dach steht! Wenn Foto zu alt, dann ned.

  6. In unserer Kleinstadt wurden offenbar ganze Lagen vertauscht und werden exakt falsch herum angezeigt. Eine größere Grünfläche wird als See angezeigt. Besondere Liegenschaften, von denen ich weiß, dass sie nie zum Verkauf standen, werden genau so hoch wie Nachbarschaftsgebäude bewertet, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die beworbene KI rechnet wohl eher Stumpf mit Mittelwerten aus der näheren Umgebung.

    Ich glaube, die haben sich viel zu früh auf den Markt gewagt.

  7. Ist doch bloss eine Plattform, wie viele andere auch. Die arbeiten doch nur mit der Dummheit der Klienten und natürlich mit dem Einverständnis vom Gesetzgeber. Eigentlich müsste hier schon dem ganzen ein Riegel vorgeschoben werden, das sind keine guten Geschäftssitten. Da kommt bestimmt bei Interesse ein Gutachter und schätzt Ihre Immobilie so kaputt, dass ein hoher Profit für alle ausser dem Eigentümer drinn ist. Daselve wie beim Autohandel.

  8. Schon die Grundlagen der Berechnung stimmen hinten und vorne nicht. Bei uns in der Straße liegen die geschätzten Baujahre bis zu 40 Jahre daneben, mal nach oben mal nach unten.
    Auch die Wohnflächen passen null, Abweichung bis zu Faktor 4. Abgesehen davon fehlt natürlich völlig der Zustand der Immobilie.
    Das ist einfach nur Müll so und hätte man sich sparen können.

  9. Vollkommen realitätsfremde Taxierungen in meinem Ort, die Baujahre durch die Reihe um 50 Jahre daneben, einzig die Anzahl der Wohnungseinheiten in MFH sind erstaunlich gut angegeben, woher bezieht das Unternehmen diese Daten ? Wofür haben wir eigentlich eine DSGVO, so eine Bwewertung OHNE vorher eingeholtes Einverständnid des immobilieninhabers ist rechtlich sehr bedenklich.

  10. Ich hab streetview seinerzeit canceln lassen.
    Jetzt wird ein völlig irrelevanter Immobilienpreis.
    KI muss da noch einges lernen.
    Als Einbrecher würde ich erwt einmal die teuersten Objekte besuchen – vielleicht wäre da noch mehr zu holen??
    Unverschämt finde ich, dass ich widersprechen muss, sonst werden (falsche)Daten über mich oder mein Lebensumfeld publiziert.

  11. So kann man Einbrechern das Leben erleichtern. Sie können direkt sehen, wo es sich lohnen könnte. Es sieht so aus, dass man so an die echten Kontaktdaten kommen will, um Eigentümer zum Verkauf zu überreden zu können. Man scheint zu versuchen die Kaufpreise zu drücken um billig Immobilien abgreifen zu können. Dreist ist, dass man seine Daten abgeben muss, um gelöscht zu werden. Mehr unseriöser geht es kaum noch.

  12. Leider völlig falsche Bewertung. Wenn nicht ordentlich gearbeitet wird kommen solche Bewertungen zustande. Mich stört vor allem, das wir Eigentümer nicht vorher gefragt werden. Ist dies rechtlich überhaupt zulässig.

  13. Wo Intelligenz nicht ausreicht muss Künstliche Intelligenz her.
    Und die Ergebnisse sind entsprechend.
    Demnächst:
    es wird eine Behauptung ins Netz gestellt.
    Die KI hat die berechnet.
    Und jetzt läuft man hinterher um sie löschen zu lassen.
    Das ominöse StartUp mag ja Phantasiepreise publizieren – aber nicht ungefragt!
    Das ist eine Frechheit.

  14. Verstehe gar nicht, warum sich alle hier so aufregen. Es sind Schätzwerte (macht jeder Makler) und man kann seine Adresse über Scoperty löschen lassen – einfach im Footer klicken. Ich selbst habe hier eine schöne Wohnung gefunden, die „offen für Angebote“ ist und bin gespannt ob sich da jemand meldet

  15. Ich finde die Idee gut …. es müßte nur gewährleistet sein, daß die Schätzungen ständig den aktuellen Werten von Käufen/ Verkäufen angepaßt werden…….

  16. Ich habe gerade erfahren das Diebesbanden, die Karten als Reiseführer zu lukrativen Einbrüchen nutzen! Außerdem, dürfen die Betreiber ohne Erlaubnis der Hausbesitzer deren Häuser abbilden? Datenschutz?????
    Äußerst fragwürdig!

  17. Es ist schon unverschämt, wie hier falsche Daten von Immobilien veröffentlich werden, ohne das die Eigentümer der Immobilien zu informieren.

  18. eine tolle Orientierungshilfe. sehr sehr schade, dass diese Plattform nicht mehr geben soll.
    es wäre toll, wenn dieser Dienst wieder so unkompliziert angeboten wird. ist ne super Sache

  19. Wir wollen einen Immobilienverkauf machen. Gut zu wissen, dass man über eine Datenbank auch den Wert jedes Hauses herausbekommt. Doch zuvor müssen wir eine Immobilienbewertung machen.

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