Warum Start-ups besonders von Insolvenzen bedroht sind

Warum Start-ups besonders von Insolvenzen bedroht sind und wie sie diese besser verhindern können, erklärt Ulrich Kammerer, geprüfter ESUG- und StaRUG-Berater.

Start-ups spielen eine zentrale Rolle in der modernen Wirtschaft und bilden oft die treibende Kraft hinter Innovationen und technologischem Fortschritt. Doch trotz ihres Potenzials und ihrer Bedeutung besitzen sie eine hohe Anfälligkeit für Insolvenzen. Dies hängt mit vielen verschiedenen Faktoren zusammen. Dabei liegt einer der Hauptgründe, warum Start-ups häufig in finanzielle Schwierigkeiten geraten, schon in der inhärenten Unsicherheit des allgemeinen Ökosystems Start-up. So operieren neue Jungunternehmer in der Regel oft mit innovativen, aber gleichzeitig auch unbewiesenen Geschäftsmodellen und Technologien.

Immer wieder führt diese Ungewissheit dazu, dass Produkte und Dienstleistungen sich nicht wie vorher erwartet am Markt durchsetzen. Zudem erweist es sich nicht als einfach, den passenden Produkt-Markt-Fit für sich selbst zu finden, was den Weg zur Rentabilität weiter verlängert und das Insolvenzrisiko stetig erhöht. In diesem Zusammenhang stoßen Gründerinnen und Gründer auch auf ein weiteres Problem, denn viele Start-ups arbeiten nur mit einem begrenzt verfügbaren Kapital.

Dabei geraten sie schnell in eine große Abhängigkeit von externen Finanzierungsquellen wie Venture-Capital, Business Angels oder auch Crowdfunding, die häufig eine starke Volatilität besitzen und jederzeit versiegen können, wenn beispielsweise die versprochenen Ergebnisse nicht schnell genug eintreten oder sich das wirtschaftliche Umfeld verschlechtert.

Beginn einer unsicheren Reise

Gerade während einer Rezession erhalten Start-ups häufig schwieriger Investitionen, was ihren finanziellen Spielraum erheblich einschränkt. Dieses Problem sorgt gleichzeitig auch dafür, dass Gründerinnen und Gründer im Notfall kaum auf ein ausreichendes Polster zurückgreifen können, um Engpässe zu überwinden.

Unerwartete Ausgaben, Verzögerungen bei der Markteinführung oder ausbleibende Einnahmen führen damit klassischerweise schneller zu Liquiditätsproblemen. Ohne entsprechende Gegenmaßnahmen steht eine Insolvenz dann schnell im Raum. Dabei liegt es an den Eigentümerinnen und Eigentümern, sich dieses prekären Zustands anzunehmen, aber gerade hier stoßen viele erstmals auf ein lückenhaftes betriebswirtschaftliches Know-how. Wann gilt es einzugreifen, welche Möglichkeiten bieten sich und wo liegen auch die eigenen Zuständigkeitsbereiche?

Während es an Leidenschaft oder technischem Wissen in der Regel nicht mangelt, besitzen große Teile der jungen Gründerszene wenig bis kaum Erfahrung im Management eines Unternehmens. Unbeabsichtigt kommt es so schnell zu Fehlern im Finanzmanagement, unzureichender Planung oder auch zu einer nur oberflächlichen Kontrolle der Ausgaben beziehungsweise Einnahmen. Im Zusammenhang mit einem intensiven Wettbewerb mit anderen Start-ups oder etablierten Unternehmen verschärft sich die Lage.

Um sich als Betrieb nachhaltig eigene Marktanteile zu sichern, anhaltend neue Kunden zu gewinnen und sich somit gegen die Konkurrenz durchzusetzen, braucht es mehr als nur ein hilfreiches Produkt oder eine nützliche Dienstleistung. Erst wenn im Maschinenraum des Unternehmens alle Rädchen optimal ineinandergreifen und nicht nur bei Schwierigkeiten jemand die Abläufe überprüft, erhöhen sich die Chancen auf eine profitable Zukunft.

Mentoren und Netzwerke als Rettungsanker

Wer die Insolvenz der eigenen Idee also verhindern möchte, muss proaktive Maßnahmen ergreifen. Nur mit einer realistischen Geschäftsplanung, die sowohl optimistische als auch pessimistische Szenarien berücksichtigt und potenzielle Risiken frühzeitig identifiziert, lässt sich eine stabile Grundlage für den restlichen Unternehmenserfolg aufbauen. Hier lohnt es sich unbedingt, auf externe Hilfe wie beispielsweise entsprechende Beratungen oder Kurse zurückzugreifen.

Damit können sich Jungunternehmerinnen und -unternehmer bestmöglich auf die gelungene Umsetzung des eigenen Start-up-Traums vorbereiten. Wer die richtigen Kontakte pflegt sowie Ratschläge und Tipps schon vor der ersten Krise dankend annimmt, ist im Nachgang häufig besser aufgestellt als jemand, der sich alleine durchboxen möchte. Um die Liquidität des eigenen Betriebs jederzeit im Blick zu behalten, empfehlen sich zudem regelmäßige interne Finanzanalysen und -prognosen. Neben neuen Investitionen erweist es sich nicht nur zu Beginn als wichtig, grundlegende Reserven für unerwartete Ausgaben oder schwierige Zeiten zurückzulegen.

Dabei helfen vor allem diversifizierte Finanzierungsstrategien, die die starke Abhängigkeit von einer einzelnen Geldquelle aufbrechen und das wirtschaftliche Risiko somit weiter streuen. Gerade die Nutzung von staatlichen Förderprogrammen und Krediten erhöhen die monetäre Stabilität eines Start-ups.“

Weitere Informationen unter www.ulrichkammerer.de

Über Ulrich Kammerer

Die 2024 neu implementierte Marke „Ulrich Kammerer“ setzt ein klares Zeichen für den Umgang mit Insolvenz, indem sie speziell über die Möglichkeiten im Bereich der Sanierungsverfahren sowie die Vermeidung von wirtschaftlichen Unternehmenskrisen aufklärt. Viele verbinden mit dem Begriff Insolvenz ein Gefühl der Schande, weshalb die genaue Beschäftigung mit diesem Tabuthema und den rechtlichen Möglichkeiten recht kompliziert ist. Daher möchte Ulrich Kammerer mit seinem Unternehmen vor allem auch das Bewusstsein dafür stärken, dass Unternehmer sich am besten schon vor dem eintretenden Ernstfall über die bestehenden Möglichkeiten informieren, damit sie dann besser darauf reagieren können.

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