BADESOFA: Gemütlicher baden

Interview mit Natalie Steger & Annika Götz, Co-Founderinnen und CEOs von BADESOFA.

Wer seid ihr und was ist eure Rolle bei BADESOFA?

Natalie Steger: Ich bin Natalie Steger, Co-Founderin und Co-CEO von BADESOFA. Ich kümmere mich vor allem um den Vertrieb, sei es im E-Commerce oder B2B-Bereich. Außerdem liegen PR, rechtliche Angelegenheiten, Buchhaltung sowie unser Non-Textile-Produktportfolio in meinem Verantwortungsbereich.

Annika Götz: Ich bin Annika Götz, ebenfalls Co-Founderin und Co-CEO. Mein Fokus liegt auf der Entwicklung unserer textilen Produkte, dem Einkauf sowie unseren Social-Media-Aktivitäten. Außerdem habe ich den Bereich Finanzen im Blick.

Pitchtime! Beschreib doch die Geschäftsidee hinter BADESOFA in wenigen Sätzen. Welches Problem löst ihr?

Natalie: BADESOFA bietet innovative Produkte, die Komfort, Funktionalität und Design vereinen – mit einem besonderen Augenmerk auf hohe Qualität und einem Hauch von Luxus. Unsere Hauptprodukte, das BADESOFA Badewannenkissen, das SAUNASOFA bestehend aus Matratze und Kissen sowie das POOLSOFA by BADESOFA, ein schwimmendes Lounge-Sofa, sind einzigartig auf dem Markt.

Die Idee entstand aus dem eigenen Bedarf, denn meine neu angeschaffte Badewanne war mir zu groß und unbequem. Es fehlte an funktionalen und zugleich ästhetischen Badewannenkissen, die zudem pflegeleicht sind. So wurde aus einer One-Product Company eine Marke für Home-Wellness-Produkte.

Wie kam es zu der Idee, die hinter BADESOFA steckt?

Annika: Die Idee für BADESOFA entstand aus persönlicher Erfahrung und dem tiefen Wunsch nach einer neuen beruflichen Herausforderung. Nach der Geburt unserer jeweils drei Kinder war es schwierig, in unseren bisherigen Berufen weiterzukommen. Also beschlossen wir, ein Unternehmen zu gründen, in dem wir selbst gerne arbeiten würden. Der Bedarf an hochwertigen, funktionalen und schönen Produkten für die Me Time Zuhause war da, also haben wir unsere eigenen Lösungen entwickelt.

Was waren bisher eure größten Herausforderungen und wie finanziert ihr euch?

Natalie: BADESOFA wurde mitten in der Corona-Pandemie gegründet, was eine besondere Herausforderung war. Neben dem Aufbau des Unternehmens mussten wir auch das Homeschooling unserer Kinder meistern. Kinderbetreuungseinrichtungen waren geschlossen, und oft mussten die Kinder mit ins Lager oder die Produktion kommen. Gleichzeitig war die Nachfrage enorm, da viele Menschen ihr Zuhause verschönern wollten, zumal Reisen und Co. durch die Pandemie erstmal kein Thema waren – Urlaub zu Hause in der eigenen Wellness-Oase war die Devise.

Annika: Wir finanzierten uns aus Eigenkapital, stellten aber schnell fest, dass Marketing ein harter Kostenfaktor ist. Daher bewarben wir uns bei „Die Höhle der Löwen“ und wurden prompt zur Show eingeladen. Mit dem dort erhaltenen Investitionsangebot professionalisierten wir unser Unternehmen weiter: Wir stellten die ersten festen Mitarbeiter ein, lagerten Fulfillment und Logistik aus, strukturierten Website und Shop neu und suchten nach Produktionsmöglichkeiten in Polen. Parallel fand das Onboarding der Agenturen für Performance Marketing, SEO/SEA, Amazon und Co. statt und wir entwickelten neue Produkte. Trotz des Angebots durch einen Investor bleiben wir bis heute gebootstrapped, also eigenfinanziert.

Natalie: Aktuell ist unsere größte Herausforderung, unser Geschäft in den USA erfolgreich auszubauen. Zum Start mussten wir feststellen, dass der Versand unserer großvolumigen Produkte aus Deutschland heraus viel zu kostenintensiv und ineffektiv war. Daher haben wir 2023 eine USEntity in New York gegründet. Ein eigenes, kleines Team ist für den Länderaufbau inkl. Marketing und Vertrieb zuständig.

Lokale Dienstleister sorgen für optimierte Abläufe bei Lager/Fulfillment und eine eigene kleine Produktionsstraße vor Ort soll die Warenverfügbarkeit optimieren. Next steps: Auch hier, trotz deutlich höherer Kosten (insbesondere für Marketing und Personal) ein erfolgreiches Business aufzubauen.

Wen wollt ihr mit BADESOFA erreichen?

Natalie: Unsere Produkte sind für Menschen konzipiert, die Komfort schätzen und sich eine kleine Auszeit vom Alltag gönnen möchten. Unsere Zielgruppe umfasst alle, die Selfcare und Achtsamkeit als wichtigen Teil ihres Lebens erkannt und integriert haben – modern und designorientiert, ohne esoterischen Touch. Dazu gehören Badefreunde, Saunagänger und Poolbesitzer, aber auch Menschen, die nach ausgefallenen Geschenkideen suchen, um ihren Liebsten eine Wohlfühloase zu schenken. BADESOFA Produkte bieten nicht nur ein „Mehr an Komfort“, sondern schenken dem Nutzer/der
Nutzerin eine kleine Auszeit vom Alltag.

Welches Alleinstellungsmerkmal habt ihr – wie hebt ihr euch von der Konkurrenz ab?

Natalie: Unsere Produkte, wie das BADESOFA Badewannenkissen, das SAUNASOFA und das POOLSOFA sind einzigartig auf dem Markt. Wir bieten eine neue Art von Komfort und setzen dabei auf Qualität und Design. Außerdem sind wir female-founded und kennen als Mütter von jeweils drei Kindern die Herausforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Alltag. Unsere Unternehmenskultur ist darauf ausgerichtet, flexibel auf die Bedürfnisse unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einzugehen, sei es durch flexible Arbeitszeiten, hybrides Arbeitsmodell, Anpassung von Arbeitsstunden, Homeoffice bei KiTa Schließung oder Krankheit der Kinder, Zuschuss zu Sportprogrammen, Weiterbildungsmaßnahmen etc.

Was hättet ihr rückblickend in der Startphase anders gemacht?

Annika: In der Anfangsphase gibt es wenig, was wir ändern würden. Allerdings hätten wir in der Wachstumsphase lieber konservativer geplant, besonders beim Wareneinkauf. Die wirtschaftlichen Schwankungen nach der Corona-Pandemie waren herausfordernd. Auch beim Wechsel von Agenturen waren wir manchmal zu optimistisch, was zu unnötigen Kosten geführt hat.

Mit der Erfahrung eurer Gründung: Welchen Tipp gibst du GründerInnen mit auf den Weg?

Annika: Einfach loslegen und machen! Für uns persönlich war es super hilfreich, einen Mitgründer oder eine Mitgründerin zu haben, die oder der Kopf und Herz des Unternehmens ergänzt. Austausch und Netzwerken sind ebenfalls unerlässlich, denn man kann viel aus den Erfahrungen anderer lernen und muss nicht alle Fehler selbst machen.

Wo würdest du arbeiten, wenn es dich nicht in die Startup-Welt verschlagen hätte?

Natalie: Wenn ich meinen alten Weg weiterverfolgt hätte, wäre ich wohl in der Markt- und Trendforschung geblieben. Ansonsten träume ich immer noch davon, mit meiner Familie länger zu reisen und einfach unabhängig und flexibel zu sein.

Annika: Mein Herz schlägt auch weiterhin für Mode und Design. Vermutlich hätte ich mich in einem anderen Bereich der Textilwirtschaft selbstständig gemacht. Ich kann mir aber auch immer noch vorstellen, ein kleines Boutique-Hotel irgendwo am Meer zu eröffnen. Da kämen dann unsere Badesofa-Produkte natürlich auch zum Einsatz. Mal sehen, was die Zukunft für uns noch bereit hält…

Bildrechte: BADESOFA, Fotografin: Nancy Ebert

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