Ein Produkt zum Fliegen bringen. Das ist bei Glowkitchen keine stumpfe Marketing-Floskel, sondern die spannende Kooperation mit einer großen Fluggesellschaft. In vielen lokalen Supermärkten und Online-Shops wurde das Bananenbrot bereits verkauft. Jetzt haben die gesunden Snacks ihren Weg an Bord der Lufthansa gefunden. Wie schafft man das?
Autor: Rico Kauert
Die Geschichte von Glowkitchen begann in einem Feelgood-Food Café in Münster, wo Charly, Marc, Hanna und Laura ihre Leidenschaft für gesunde Ernährung und den direkten Kontakt zu den Gästen teilten. Das Café war bekannt für sein Bananenbrot und immer mehr Gäste wollten das auch für Zuhause kaufen.
Angespornt durch das positive Feedback der Café-Besucher und die Erkenntnis, dass Bananenbrot in anderen Ländern wie Neuseeland oder Australien bereits etabliert war, beschlossen die vier, die Lücke im deutschen Supermarktangebot zu schließen und Glowkitchen ins Leben zu rufen. Das ist jetzt 3 Jahre her.
Sie verfolgen das Ziel, gesunde Alternativen zu herkömmlichen Süßigkeiten und Kuchen anzubieten. Vollkornmehl und Obst ersetzen ungesunde Zutaten wie Zucker und Weißmehl.
Plötzlich klopft die Luftfahrt an
Mit dem Bananenbrot, das in vier verschiedenen Sorten erhältlich ist, hatte das kleine Unternehmen einen Nerv getroffen. In lokalen Supermärkten und auch online lief der Verkauf gut an. Später wurde das Produkt deutschlandweit bei Denns, Alnatura und Rewe gelistet.
Und es kam noch besser: Glowkitchen war auf einer Food-Messe präsent, als Vertreter der Gategroup, dem weltweit führenden Anbieter von Airline-Catering, an ihrem Stand vorbeischauten.
Die Catering-Experten waren auf der Suche nach innovativen Snack-Ideen für das Bordmenü großer Airlines und fanden das Bananenbrot von Glowkitchen spannend. Die Herausforderung: Das Bananenbrot musste für das Air Catering in einem kleineren, reisefreundlichen Format angeboten werden. Die relativ großen Kuchen für den Kühlschrank passten nicht in einen A320.
Für das Startup, das bereits eine kleinere Snackversion seines beliebten Bananenbrots ins Auge gefasst hatte, stand fest: Das müssen wir machen! Man stand allerdings vor dem Problem, dass das kleine Format in der Produktion so nicht vorgesehen war.
Der Erfolg des Originalprodukts überzeugte ihren Produzenten aber schließlich, die Produktion umzustellen und die kleineren, für den Luftverkehr geeigneten Bananenbrote, herzustellen. Nach intensiver Vorbereitung und Anpassung der Produktionslinien war es schließlich soweit: Die ersten Mini-Bananenbrote wurden exklusiv für die Lufthansa produziert.
So sieht die angepasste Größe aus
Ab dem Sommer hebt das Bananenbrot ab
Ab Sommer 2024 werden Passagiere der Lufthansa die Chance haben, Glowkitchens Bananenbrot als Teil des Bordmenüs zu probieren. Die vegane Kuchenalternative, angereichert mit Vollkornmehl, Obst und weniger Zucker, soll als Alternative zum bisherigen Sortiment ein gesundheitsbewusstes Reiseerlebnis bieten.
Die Partnerschaft mit der Lufthansa ist für Glowkitchen mehr als nur ein Vertriebskanal: es ist eine Chance, Sichtbarkeit und Markenbekanntheit zu steigern. Die Lufthansa kauft eine vorher vereinbarte (sicher nicht kleine) Menge an Bananenbroten ab und wünscht sich im Gegenzug Werbebuchungen im Bordmagazin, um den Umsatz anzukurbeln. Eine klassische Win-Win-Situation.
Schmeckt das denn auch?
Glowkitchen war so freundlich, uns eine paar Bananenbrote in die Redaktion zu schicken. Wir haben sie getestet und das Urteil fiel positiv aus. Nicht so trocken wie übliche Fertigkuchen. Die Bananenbrote sind sehr saftig und schmecken gehaltvoll. Für einige könnten sie sogar noch etwas weniger süß schmecken, aber der Zuckergehalt war bereits deutlich unter dem, der klassischen Convenience-Kuchen aus dem Supermarkt.
Unser Fazit: Glowkitchen hat es geschafft, im traditionellen Backwarenmarkt eine Nische zu besetzen und gezeigt, dass man mit guten Ideen, Herzblut und einer Portion Glück ganz hoch hinaus kommen kann – diesmal im wahrsten Sinne des Wortes.