Lecture Translator

Lecture Translator übersetzt Vorträge in Echtzeit

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat mit dem Lecture Translator ein innovatives Tool entwickelt, das das Potenzial hat, die Art und Weise, wie Vorträge und Vorlesungen wahrgenommen und verarbeitet werden, grundlegend zu verändern.

Durch automatische Spracherkennung und Übersetzung in Echtzeit ermöglicht das System, gesprochene Inhalte direkt in Text zu verwandeln – und das in mehreren Sprachen gleichzeitig. Diese Technologie bietet nicht nur eine enorme Unterstützung für Studierende mit Behinderungen und internationale Studierende, sondern fördert auch allgemein ein effizienteres Lernen und Arbeiten.

Neue Funktionen für bessere Verständlichkeit und Nachbereitung

Um den Zugang zu Informationen weiter zu verbessern, haben die Forschenden des KIT den Lecture Translator um mehrere intelligente Funktionen erweitert. Die neuen Features wie automatische Textsegmentierung, Kapitelüberschriften, Zusammenfassungen und Verlinkungen zu Fachbegriffen erleichtern das Verstehen und die Nachbereitung von Vorlesungen erheblich.

Besonders hervorzuheben ist die „Smart Chaptering“-Funktion, die gesprochene Texte automatisch in logische Abschnitte unterteilt und mit passenden Überschriften versieht. Dies löst ein bekanntes Problem bei der Nutzung von Transkriptionen, die oft als fortlaufende, schwer lesbare Texte ohne Struktur erscheinen. Diese Verbesserungen ermöglichen es den Nutzerinnen und Nutzern, effizienter durch die Inhalte zu navigieren und Verständnislücken leichter zu schließen.

Barrieren abbauen – für alle

Laut Alexander Waibel, Professor für Informatik am KIT, war das ursprüngliche Ziel des Lecture Translators, Vorträge einem internationalen Publikum zugänglicher zu machen. Doch die neuen Funktionen gehen weit darüber hinaus. Sie zielen darauf ab, nicht nur Sprachbarrieren, sondern auch Verständnisbarrieren abzubauen. Dies ist besonders wichtig, da automatisch transkribierte Texte oft schwer zu lesen sind, wenn sie mündlich vorgetragenen Inhalten eins zu eins folgen.

Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Der Lecture Translator übersetzt nun in 18 Sprachen und findet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, die über den universitären Kontext hinausreichen. Content Creator, Studierende, Lehrende und Podcaster können nun ihre Audio- und Videoinhalte besser strukturieren und durchsuchbar machen. Die neue Technologie ermöglicht es den Nutzerinnen und Nutzern, relevante Abschnitte schneller zu finden und wichtige Kerninhalte effizient zu erfassen.

Die Entwicklung des Lecture Translators wurde im Rahmen des Projekts „How is AI Changing Science?“ von der Volkswagenstiftung gefördert. Neben dem KIT waren auch die Universität Bonn und die Universität Wien beteiligt. Die Forschung unterstreicht, wie Künstliche Intelligenz die Wissenschaft und das Lernen verändern kann – mit dem Ziel, den Zugang zu Wissen für alle zu verbessern.

Mit diesen Innovationen setzt das KIT neue Maßstäbe für die Barrierefreiheit und Effizienz in der Lehre, indem es die Möglichkeiten der KI gezielt nutzt, um Vorträge und Vorlesungen zugänglicher und verständlicher zu machen.

Foto: © copyright by Karlsruher Institut für Technologie Allgemeine Services – Crossmedia

Zeen Social Icons