Kaum eine Büro-Software dürfte so verbreitet sein wie Excel. Das Tool aus dem Hause Microsoft gibt es seit den 1980er Jahren und ist der absolute Platzhirsch, wenn es um Daten und Tabellen geht. Ein Start-up aus Mainz will mit seiner Software SeaTable nicht nur eine gute Excel-Alternative bieten, sondern auch mit zahlreichen weiteren Features einer modernen Datenbank glänzen. Wir haben uns das Programm angeschaut.
Tabellen, Projekte, Kollaboration – das steckt in SeaTable
SeaTable selbst nennt sich „kollaboratives Informationsmanagementtool“. Das klingt sperrig, zeigt aber auch den Anspruch des Start-ups: Zwar findet man hier zumindest ähnliche Funktionen wie bei Excel, man kann also Tabellen anlegen und sie mit verschiedenen Daten füllen. Darüber hinaus gibt es aber auch verschiedene Möglichkeiten, die Software im Projektmanagement einzusetzen und beispielsweise ähnlich wie das beliebte Trello zu nutzen.
Einfache Anmeldung, komplexer Start
Die Registrierung ist simpel: Über die Website meldet man sich mit seiner E-Mail-Adresse an, klickt auf einen Bestätigungslink und erstellt dann kostenlos sein Konto. Unschön: Der Schieberegler für „erhalte Updates und Tipps“ ist standardmäßig aktiviert – keine wünschenswerte Praxis. Anschließend wählt man bis zu drei Templates aus, die einen interessieren: Eine Trello-Alternative, Projektplanung oder Content-Marketing-Strategie. Nun kann man optional noch Team-Mitglieder hinzufügen, danach ist das Tool startklar. Klingt man nun in eine der erstellen Vorlagen, wird schnell klar, wie komplex SeaTable sein könnte: Im Template Content-Marketing-Strategie erschlagen uns zunächst die Menüpunkte, Reiter und Daten. Nach kurzer Zeit wird aber klar: Wer schon mal mit Projektmanagement-Programmen zu tun hatte, kommt auch bei SeaTable schnell rein. Vieles funktioniert per Drag&Drop, die Bedienung ist insgesamt komfortabel und es gibt eine umfangreiche Dokumentation für Hilfestellungen und Tipps.
Die Features-Wundertüte
Nach und nach wird deutlich, wie viel tatsächlich in SeaTable steckt – und wie unpassend der Excel-Vergleich ist. Ja, man kann hier auch ganz normale Tabellen mit Daten und Formeln anlegen, aber das geht via Google Spreadsheets und andere Alternativen ebenfalls leicht von der Hand. Spannender finden wir, wie viele andere Funktionen SeaTable bietet: wir können ToDo-Listen anlegen, Umfragen erstellen und auswerten, Geo-Informationen hinterlegen und über Plugins noch zahlreiche weitere Anpassungen vornehmen. Um all das sinnvoll nutzen zu können, ist eine umfangreiche Einarbeitung natürlich Pflicht – beeindruckend ist die Feature-Fülle aber auf jeden Fall.
So viel kostet SeaTable
Die Basis-Version der Software ist gratis und erlaubt den Nutzer:innen, unbegrenzte Tabelle mit einer Maximal-Anzahl von 10.000 Reihen anzulegen. Eine der weiteren Einschränkungen ist das Datenlimit von 2 GB. Die Premium-Varianten starten ab 7 Euro pro Monat pro Nutzer:in und bieten deutlich mehr Kapazitäten sowie zusätzliche Funktionen wie Automatisierungen. Mit SeaTable Community Edition gibt es zudem eine Version, die auf dem eigenen Rechner oder Server läuft.
Von der Beratung zur Gründung – die Menschen hinter dem Start-up
Hinter SeaTable stecken zwei Brüder: Dr. Ralf Dyllick-Brenzinger und Christoph Dyllick-Brenzinger. Ralf, CEO beim Start-up, arbeitete vormals unter anderem als Unternehmensberater bei der Boston Consulting Group. Sein Bruder Christoph ist als Chief Product Officer für die Software zuständig – er war vorher mehrere Jahre als Berater im SAP-Umfeld aktiv. SeaTable ist nicht die erste Gründung der Brüder, die zuvor schon die IT-Firma datamate ins Leben riefen.
Mehr Informationen gibt’s auf der Website des Unternehmens.