StraightUp: Bessere Haltung für weniger Rückenschmerzen

Rückenschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der westlichen Welt und sind eine der Hauptursachen für Krankschreibungen. Besonders Menschen, die im Büro arbeiten und viel sitzen, leiden darunter. Jetzt gibt es innovative Abhilfe

Mit wenig Bewegung und oft schlechter Haltung werden Rückenschmerzen zum täglichen Begleiter. Hier setzt die Ausgründung StraightUp des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an. Das junge Startup hat ein tragbares Textilprodukt entwickelt, das die Körperhaltung langfristig verbessern soll – und das auf ganz innovative Weise.

Die Idee: Ein Wearable für eine gesündere Haltung

Was StraightUp von bisherigen Lösungen unterscheidet, ist der intelligente Einsatz von elastischen Drähten und moderner Sensorik. Das Textil misst die Schulterposition und die Neigung des Rückens. Über haptische Feedbacks – leichte Vibrationen – werden die Trägerdaran erinnert, ihre Haltung zu korrigieren. So lernt der Körper nach und nach, eine gesündere Position beizubehalten, ohne dabei in seiner Beweglichkeit eingeschränkt zu werden.

„Das System hilft, die Schulterblattstabilisation und die Haltung der Wirbelsäule zu verbessern, ohne den Körper in eine starre Haltung zu zwingen“, erklärt Physiotherapeut Tobias Baierle, der das Team von StraightUp unterstützt.

Technologie trifft auf Künstliche Intelligenz

Die intelligente Funktion des Wearables wird durch eine Kombination aus Künstlicher Intelligenz (KI) und einer superelastischen Metalllegierung ermöglicht. Der Sensorchip im Inneren des Textils passt sich den Bewegungen des Körpers an und generiert aus den gewonnenen Daten passende Rückmeldungen. So wird die Haltung sowohl im Büroalltag als auch bei Freizeitaktivitäten kontinuierlich verbessert – ohne Fehlalarme, die bei ähnlichen Produkten bei sportlichen Aktivitäten auftreten könnten.

Auf dem Weg zur Marktreife

Derzeit arbeitet StraightUp mit dem Deutschen Institut für Textil- und Faserforschung zusammen, um die Sensorik weiter zu optimieren und das Wearable marktreif zu machen. Noch in diesem Jahr sind erste Tests mit potenziellen Kundgeplant. Ziel ist es, das Produkt bis Ende des Jahres auf den Markt zu bringen und somit eine nachhaltige Lösung für haltungsbedingte Rückenprobleme zu bieten.

Unterstützung durch das KIT

Die Gründer von StraightUp – Erik Vautrin, Marcus Hamann-Schroer und Jan Bartenbach – lernten sich im Rahmen einer Lehrveranstaltung am KIT kennen. Mit Unterstützung der KIT-Gründerschmiede und dem Innovations- und Relationsmanagement (IRM) des KIT erhielt das Startup ein EXIST-Gründungsstipendium, um die Entwicklung und Markteinführung des Produkts zu unterstützen. „Wir hatten von Anfang an einen tollen Eindruck vom Team und ihrer Innovationskraft“, sagt Dr. Rolf Blattner, Business Development Manager bei IRM.

Mit ihrer innovativen Idee und starker Unterstützung im Rücken ist StraightUp auf einem vielversprechenden Weg, Rückenschmerzen durch smarte Technologie in den Griff zu bekommen und das Wohlbefinden im Arbeitsalltag zu verbessern.

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